Es ist ganz gleich, welcher Nationalität oder Glaubensgemeinschaft die Kinder, die den Krieg erlebt haben, angehörten. Diese Kinder hatten eins gemeinsam: Sie wurden durch den Krieg einer unbeschwerten Kindheit beraubt, auf die alle Kinder grundsätzlich ein Recht haben. Diese Kinder, die die Leiden des Krieges erlebt haben, werden sich gefragt haben: Warum? Warum der Krieg?
Diese Frage haben wir auch gestellt. Wir haben eine kleine Umfrage gemacht und Menschen unterschiedlichen Alters und mit unterschiedlichen Erfahrungen in Deutschland und Frankreich gefragt
Warum machen Menschen Krieg? Pourquoi , les hommes, font-ils la guerre?
Warum muss der Frieden unbedingt wiederhergestellt werden ? Pourquoi faut-il absolument rétablir la paix?
Warum muss Erinnerungsarbeit geleistet werden ? Pourquoi ne faut-il jamais oublier ?
Hier die Antworten /Voilà les réponses
Trixi, 1942 geboren, ein Kind des Krieges
- Warum führen Menschen Kriege ?
Ursachen sind Machtgier und Habgier einzelner Personen und privilegierter Gruppen, unterstützt von Unterdrückung der Meinungs- und Pressefreiheit und Hetze und Propaganda
- Warum muss Frieden wieder hergesteĺlt werden?
Um zu verhindern, dass weiter viele Menschen ihre Freiheit und/oder ihr Leben verlieren, dass ihre Lebensgrundlage zerstört wird, dass die Kriegshandlungen auf weitere Länder übergreifen.
- Warum muss die Erinnerung an vergangene Kriege wachgehalten werden?
Um nachfolgende Generationen über Ursachen und Auswirkungen zu informieren , damit sie rechtzeitig mögliche Konflikte erkennen können und aufgrund ihrer Erkenntnisse ein friedliches Miteinander mit Nachbarstaaten anstreben.
Danielle 71 ans, ancienne enseignante d´allemand à Metz, née d´une mère allemande et d´ un père français,
Les hommes font la guerre
pour défendre leur patrie, leur population, leur liberté, leur sécurité, leurs valeurs démocratiques
pour procéder à une épuration ethnique
par fanatisme religieux, par haine de l´autreIl faut rétablir la paix
parce que toute vie humaine est précieuse et qu´une vie en vaut une autre
pour vivre dans un monde meilleur, plus juste, plus fraternel et plus humainIl ne faut pas oublier
pour tirer des leçons du passé et ne pas renouveler les mêmes erreurs
pour lutter contre l´endoctrinement des générations actuelles et futures
pour lutter contre l´indifférence
Fritz, Zeitzeuge des Zweiten Weltkrieges
Warum führen Menschen Kriege?
Zum Gewinnen territorialer Macht, zur Befriedigung politischer und auf lange Sicht finanzieller Interessen und zur Betonung ihrer Überlegenheit über andere Kulutren und politische Système
Warum muss Frieden wiederhergestellt werden?
Die oben angeführten Gründe sind nur im Tierreich, zur Sicherung der eigenen Existenzgrundlage , z.B. genug Futter zum Überleben, akzeptabel. Vernunftbegabten Wesen, wie z.B. Menschen, sind sie unwürdig.
Warum ist es wichtig, die Erinnerung an vergangene Kriege nicht einschlafen zu lassen?
Es muss immer wieder daran erinnert werden, dass die negativen Folgen immer die positiven überwogen haben, dass die materiellen Schäden immer überwiegend behoben werden konnten, die psychischen dagegen nie.
Séléna (7 ans, fille d´une mère qui est de nationalité française, qui parle fluidement l´allemand, elle travaille au Luxembourg
- Pour avoir ou récupérer du territoire
- Parce qu´il n´y ait plus de morts
- Plus ne plus jamais faire de guerres
Manche der Befragten bringen die Bedeutung der Erinnerungskultur sehr deutlich auf den Punkt. Sie widmen ihre Kraft in besonderer Weise diesem Anliegen:
Anna Stocker, wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Gedenk- und Bildungsstätte Haus der Wannsee-Konferenz.
Ich bin zu dem Thema Holocaust über den Kontakt mit Überlebenden gekommen, mit denen ich als Freiwillige in einem Altersheim in Brüssel gearbeitet habe. Das hat mein Interesse geweckt und für mich persönlich das Thema relevant gemacht.
Warum soll generell an die Gräuel des Krieges und der Shoah/des Holocaust erinnert werden? Da es die Geschichte unseres Landes und für viele von uns unserer Familien ist, ist es relevant. Das Motto besteht: „Nie wieder Täter werden“. Wie können wir aus der Geschichte lernen, in der ganz normale Menschen zu Massenmördern und Teilnehmenden an einem Genozid wurden? Was können wir machen, dass sich dies nicht nochmal wiederholt?
Zudem heißt es auch heute, wachsam zu sein für Normverschiebungen, die es in den 30er Jahren überhaupt möglich gemacht haben, dass ein Vernichtungskrieg und ein Genozid stattfinden konnten.
Zudem geht es auch darum, den Opfern des Krieges, den ermordeten Jüdinnen und Juden eine Stimme zu geben, ihre Geschichte und ihre Perspektive darzustellen, soweit diese bekannt. Denn das Ziel der Nationalsozialisten war es ja nicht nur die Menschen umzubringen, sondern auch ihre ganze Welt zu zerstören.
Stéphanie (Metz, 53 ans) fasst zusammen:
Le travail de mémoire est une nécessité et un devoir de respect en faveur de la vie pour rappeler qu´il est préférable de construire que de détruire, de respecter que d´anéantir pour continuer à évoluer et ne plus perdre de temps à recommencer les mêmes erreurs.